In Deutschland ist digitale Barrierefreiheit mehr als nur eine gute Praxis – sie ist eine gesetzliche Verpflichtung. Mit Gesetzen wie der BITV 2.1 (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) und dem Europäischen Barrierefreiheitsgesetz (EAA) sind Unternehmen verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre digitalen Inhalte für alle zugänglich sind – einschließlich Menschen mit Behinderungen. Warum digitale Barrierefreiheit wichtig ist Über 15 % der Bevölkerung leben mit einer Form von Behinderung. Digitale Barrierefreiheit stellt sicher, dass diese Personen Websites, Apps und Online-Dienste ohne Barrieren nutzen können. Noch wichtiger ist, dass sie Inklusion fördert, die Nutzererfahrung für alle verbessert und Unternehmen vor rechtlichen Sanktionen schützt. Wichtige rechtliche Anforderungen Um den deutschen und EU-Vorschriften zu entsprechen, müssen Ihre digitalen Plattformen die WCAG 2.1 Level AA Richtlinien einhalten. Dazu gehören: Ein Mindestkontrastverhältnis von 4,5:1 für Text und UI-Elemente Tastaturnavigation und logische Fokusreihenfolge Screenreader-Kompatibilität durch semantisches HTML und ARIA-Rollen Skalierbare Schriftgrößen (mindestens 16px) Farbenblindenfreundliches Design und Alternativen zu farbcodierten Inhalten Das Nicht-Einhalten dieser Standards kann zu Bußgeldern, Klagen und Reputationsschäden führen – insbesondere für öffentliche Institutionen und Großunternehmen. Wer ist betroffen? Die deutschen Barrierefreiheitsgesetze gelten für: Alle Websites und digitalen Dienste des öffentlichen Sektors Private Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Umsatz von über 50 Mio. Euro Anbieter essenzieller Dienstleistungen wie Banken, Gesundheitswesen und Verkehrsunternehmen Vorteile über die Einhaltung hinaus Die Implementierung von Barrierefreiheitsfunktionen kann: SEO und Benutzerfreundlichkeit verbessern Absprungraten reduzieren Kundenbindung erhöhen Ihre Dienste für ein breiteres Publikum öffnen